[ 20.10.2001 ]
Hast du Ortega in der Blutbahn, dann bist du sexy wie ein Truthahn!Die heurige Weinprobe der RV 92 in Obereisenheim war mit Sicherheit nicht die schlechteste. Nach einer kurzen Einweisung in die Lager- und Verkaufs- strategien des Weingutes Schuler stürmte die Meute hinunter in den Höllenkeller. Unter den Altertümern, wie Weinpressen, Trögen, Butten und Rechen ließen sich die Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereines lustig nieder.
Eine 6 gängige Gourmet-Tour durch Frankens Weine stand auf dem Programm, begleitet mit einer zünftigen und sehr ergiebigen fränkischen Hausmacherbrotzeit. (Rot-, Weißgelegter, eine Art Leberwurst nicht streichfähig, und einem sehr guten Gerupften und natürlich dem Lochkäse.
Es wurde, wie üblich mit einem Trinkspruch auf den Silvaner begonnen, danach kam (mein Highlight) der Müller-Thurgau ins Gläschen.
Zur Überraschung aller servierte Winzer Schuler die Perle (ein Wein der aus roten Trauben gewonnen wird, und dann goldgelb im Glas animiert. Diese Sorte ist besonders für Weintrinker mit einem Magenleiden geeignet, da die Perle einen sehr niedrigen Säuregehalt aufweist.
Zwischenzeitlich hat sich auch der Rudolf aus Sennfeld mit seiner Quetsche etabliert, zu seinen meist eigenwillig vorgetragenen Schunkelliedern überraschte er alle mit Witzen die teilweise für Ohren über 18 Jahren bestimmt waren und der dem einen oder anderen noch etwas Röte ins Gesicht brachte.
Für die Süssen unter uns tischte man einen Bacchus auf, der nur so nach Verzehr lechzte. So lieblich und so abgerundet, das man schon mal tiefer ins Glas schauen musste. In dem ganzen Gewirr (es war ja schon die vierte Probe) versuchten zwei Künstler einer anderen Gruppe die auch im Keller mit saßen, ein paar Trinksprüche und Gelagelieder anzustimmen. die Gitarrensolos und der knabenhafte Gesang bezirzten und stimmten ein zum Schunkeln, Munkeln und was noch so unter den Tischen geschah.
Hast du Ortega in der Blutbahn, dann bist du sexy wie ein Truthahn, dieser Trinkspruch kündigte den Höhepunkt der Weinprobe an. Mit diesem Spruch hat man schon vor ca. 15 Jahren die Lacher für sich. Diese Spätlese ist zwar teuer aber trotzdem nicht jedermanns Geschmack.
Nachdem man das süss-modrige aus dem Glas sich einverleibt hatte, spülte man sich den Geschmack mit seiner Lieblingssorte wieder zurecht. Dem Einen oder der Anderen ging schon langsam der "allohol" in den Kopf. Man konnte ausgelassene Gesichter, rote Bäckchen, verschwitzte Leiber und lautlachende Gestalten beobachten. Und mehr... wird nicht verraten! Da müsst ihr halt das nächste Mal auch mal mit teilnehmen. Soviel nur, es ging keiner mit gesenktem Haupt nach Hause und niemand hatte schlechte Laune an diesem Abend.
Es war eine gelungene Vorstellung des Weingutes Schuler und ein Dank noch an die Organisation der RV1892 und deren 2. Vergnügungswart.
Bei den 92igern, da tut sich was!
(Gedankliche Zusammenfassung des Abends von Peter Pfister, Österreich)